Lebensgefährlich für Patienten

Etwas Gutes für die Menschen tun – dies ist einer der meistgenannten Gründe für ein Medizinstudium. Doch unter der enormen Arbeitsbelastung kann sich diese Motivation ungewollt ins Gegenteil kehren: Denn ein Behandlungsfehler kann für den Patienten tödlich ausgehen.

 

Und das Fehlerrisiko steigt bei Übermüdung. 24 Stunden ohne Schlaf entsprechen einem Blutalkoholspiegel von 1,0 Promille. Autofahren darf man da nicht mehr, operieren schon. Doch während man sich wohl nicht in ein Flugzeug setzen würde, wenn der Pilot schon zwanzig Stunden im Einsatz stand, scheinen solche Bedenken gegenüber Ärzten weniger gross zu sein.

 

Ermüdete Ärztinnen und Ärzte müssen nicht zwingend Fehler machen, aber die Fehleranfälligkeit steigt deutlich. Bei einer Umfrage in Deutschland gaben 44  Prozent der Ärzte zu, dass wegen der Arbeitsüberlastung die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigt ist.

 

Wenn man dauernd am Limit läuft, übersieht man schon mal einen wichtigen Befund auf einem Röntgenbild oder dosiert ein Medikament falsch. Und diese Angst vor Fehlern sitzt übermüdeten Ärzten dauernd im Nacken.